Sezession Graz

Impressum   Über die Sezession  

Geschichtliches

Eine Sezession wird gegründet von Wilhelm Thöny (1930?)

Vereinschronik über die Jahre 1923 - 1938(Seite»2»3»4»5»6»7»8)
von Margit Fritz-Schafschetzy und Wolfgang Silberbauer (1993)

Chronik der Sezession Graz(Seite »2»3»4»5»6»7»8)
von Trude Aldrian (1973)

Salut zum Siebziger! von Heribert Schwarzbauer (1993)

Ehemalige & Aktive Mitglieder

»Adametz Hans
»Adrian Marc
»Aduatz Friedrich
»Aduatz Wilhelm
»Aichholzer Manfred
»Altmann Regina
  Amtmann Siegfried
»Bader Uta
»Badl Viktor
»Bathon-Pichler Silvia
»Bauer Hans
»Bertoni Wander
»Bilger Ferdinand
»Bilger Margaret
»Bischoffshausen Hans
»Bändereck Sepp
»Ciuha Joze
»Decleva Mario
»Dembinski Hannes
»Ehrbar Friedrich
»Eichholzer Herbert
»Eigner Franz
»Eigner Paul
»Ekhard Godwin
  Elfen Fria
»Fabian Gottfried
»Felice Edith
»Felice Herbert
»Feller Walli
»Fellinger Leo
»Finder Wolfgang
  Fischer Ernst
»Fischer Helene
  Frenken Wil
»Fronius Hans
»Fruhmann Johann
»Gans Inge
»Gellini Maria
»Giendl Rudolf
»Golle Karin
»Gollner Marlene
»Grubbauer Hans
»Gröbner Silvia
»Gsöllpointner Helmut
  Haas Fritz
»Harwalik Walter
  Hatle Ingomar
  Hauser Peter
»Heigl Franz
»Hell Friedrich
  Hiebl Heinz
»Hirschbäck Richard
  Hodnik Friedrich
»Hofer Rudolf
»Hoke Giselbert
»Hrad-Rynda Sigi
»Hudin Helga
  Hönel Hans
»Hönig-Hönigsberg Erich
»Hütter Karl
  Jakubecki Franz
»Jascha Heribert
»Jeschofnig Harry
»Jung Sin Pi
»Jäger Eberhardt
  Jäger Rudolf
»Kaiserfeld Lucia
»Klemencic Igo
  Klinger Heinz
»Kolowratnik Emanuel
»Kos Adolf
»Krainz Fritz
»Krausz Emil
»Krawagna Peter
»Krkoska Jan Milan
  Krüger Heinz Uwe
  Lackner Erwin
  Larsen Oskar
  Larsen Richard
»Ledersberger-Lehoczky Elisabeth
»Leeb Linda
  Leifhelm Hans
»Leskoschek Axl
»Lichtenegger Helmut
  Lojen Erika
»Lojen Gerhard
»Lorenz Karl Raimund
»Marcher Greinix Raymonde
»Mauracher Hans
  Meszaros Laszlo
»Mirtel Otto
  Moitzi Peter
»Murauer Herbert
»Nagelmüller Hans
»Oberhuber Peter Richard
»Oman Valentin
»Oswald Christof
»Oviette Vevean
»Paar Ernst
»Pessler Nikolaus
  Pillhofer Christine
»Pock Gernot
»Pointner Rudolf
»Polzer Renate
»Pototschnik Ingrid
  Protic Jadranka
»Puschnig Alfred
»Pühringer Thomas
»Rast Willy
»Rauter Marion
»Reisinger Klaus
»Ritter Walter
»Rittler Barbara
»Rogler Franz
»Rogler-Kammerer Anna
»Roupec Franz
»Rubinig Richard
»Rucker Thomas
»Sakellariou Dimitrios
»Scheuch Isabella
  Schmid-Schmidsfelden Adolf
»Schmidtbauer Paul
»Schuster Eckart
»Schönbacher-Frischenschlager Monika
»Seidl Werner
»Silberbauer Fritz
  Sommerhof Erich
»Spohn Ilse
»Steinbüchel-Rheinwall Rambald von
»Sterlika Renate
»Stockbauer Hans
»Szekely Eugen
»Tagger Heinz
  Thum Alois
»Thöny Wilhelm
»Tichy Josef
  Tietz Erich
»Trinkl Karl-Jürgen
»Vidic Janez
»Wagula Hanns
  Waldorf Günther
  Wamlek Hans
»Wasmeyer Brigitte Johanna
»Weber Kurt
»Weber Wolfgang
»Wickenburg Alfred
»Wieser Ingrid
  Winkler Richard
»Zechner André
»Zeides Emil
»Zotter Friedrich

Vereinschronik über die Jahre 1923 - 1938
von Margit Fritz-Schafschetzy und Wolfgang Silberbauer, Seite 3

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Positiv vermerkt wurde außerdem noch Axl Leskoscheks Ölbild Kreuzweg sowie seine Faust-Illustrationen.

Von den auswärtigen Künstlern, die an dieser Veranstaltung teilnahmen, fanden Josef Dobrowsky, Johann Hepperger, Friedrich Hell, Ferdinand Kitt, Richard Larsen, Alfons Purtscher und Nora Purtscher-Wydenbruck, die als einzige Frau ein Bild ausstellte, in der heimischen Presse eine Besprechung beziehungsweise eine Erwähnung.

Die Architektur war bei dieser ersten Sezessionausstellung mit einem formal sehr umstrittenen Synagogenmodell von Eugen Szekely (1894 - 1970) und einigen Plänen von Rudolf Hofer (1894 - 1956) zahlenmäßig sehr schwach vertreten.

Der ersten Ausstellung in Graz folgte bald darauf eine Einladung von Seiten der Wiener Secession. Von Jänner bis Feber 1925 stellten die Grazer als Gäste der Secession in deren 81. Ausstellung in Wien aus. Zuvor aber musste Silberbauer, der wie es scheint die Organisation übernommen hatte, einen harten Kampf gegen die Wiener Jury ausstehen, da etliche Bilder seiner Kollegen nicht ausgestellt werden sollten. Von Wickenburgs Arbeiten hatte die zuständige Kommission ursprünglich überhaupt kein Bild annehmen wollen. Diese Haltung der Jury zeigte deutlich, dass selbst die Wiener Secession, die einst als fortschrittlichste Künstlervereinigung Österreichs gegolten hatte, zu dieser Zeit schon viel von ihrer unkonventionellen Kunstauffassung eingebüßt hatte.

Von der Presse jedoch wurden die Grazer, wie Wickenburg feststellte, allgemein sehr freundlich empfangen.

Dr. Bruno Grimschitz, der damalige Kustos am Wiener Belvedere widmete den Grazer Sezessionisten einen sehr wohlwollenden Artikel, der im Neuen Grazer Tagblatt wiedergegeben wurde.

Grimschitz bezeichnete die gesamte Ausstellung als sehr lebendig und stellte fest, dass bei größter Verschiedenheit der Mitglieder eine künstlerische Gleichwertigkeit erreicht wurde. Sehr erstaunlich fand er, dass gerade auf Grazer Boden solch moderne Kunstrichtungen Fuß fassen konnten, zumal in Wien diese auf dem Gebiet der Malerei noch weitgehend fehlten. Vor allem Thöny bezeichnete er als Entdeckung und Hoffnung für die österreichische Malerei.

In ihrer Heimatstadt trat die Sezession Graz im Jahre 1925 mit keiner eigenen Ausstellung an die Öffentlichkeit; wohl aber beteiligten sich ihre Mitglieder an mehreren Kunstveranstaltungen. So nahmen sie im März 1925 geschlossen an der Jubiläumsausstellung des steiermärkischen Kunstvereins teil, dem sie damals ohnedies noch als Zweigverband angehörten. Allerdings wurde ihnen, wie Bruno Ertler bemerkte, als Zeichen ihrer Sonderstellung innerhalb des Kunstvereins auch in der Ausstellung ein eigener Saal gewidmet. Namentlich waren im Jubiläumskatalog folgende Sezessionisten mit ihren Werken angeführt: Friedrich Hell, Erich Hönig, Hans Mauracher, Paul Schmidtbauer, Fritz Silberbauer, Wilhelm Thöny, Hans Wagula und Alfred Wickenburg.

Alfred Möller von der Tagespost, der in seinem Artikel zur ersten Ausstellung der Sezession Graz, Wickenburgs figürliche Komposition angegriffen hatte, urteilte etwas einsichtiger über dessen Bilder.

Auch in der Herbstausstellung des Kunstvereins, die vornehmlich Gästen gewidmet war, wurde zusammen mit der Sezession Graz organisiert.

Mit den Werken ihrer Mitglieder hatte sich die Sezession 1925 noch an der Kunstschau der Grazer Messe beteiligt. Ein Großteil der dort gezeigten Bilder war jedoch bereits bekannt, da die meisten Sezessionskünstler zu dieser Zeit mit Auftragsarbeiten der Arbeiterkammer beschäftigt waren. Erstmals in Graz ausgestellt hatte allerdings Emil Krausz (1897 - 1930), der kurz zuvor der Sezession beigetreten war. Krausz beschäftigte sich in erster Linie mit der Landschaftsmalerei, wobei er eine sehr expressive Malerei vertrat.

Wirklich weitgehende Anerkennung und Verständnis für die Anliegen der Sezession brachte das Jahr 1926. Selbst Wilhelm Thöny glaubte, wie er in seiner Eröffnungsrede zur dritten Vereinsausstellung in Graz erklärte, dass die beim ersten Auftreten der Sezession sehr merklichen Vorurteile und das anfängliche Misstrauen ihr gegenüber nun zum großen Teil beseitigt wären.

Nicht zuletzt hatten dazu auch die künstlerischen Erfolge der Sezession in Wien, München und Breslau beigetragen.

Über diese dritte Ausstellung der Sezession waren eine Reihe bemerkenswerter Besprechungen und Feuilletons erschienen.

Vor allem Ernst Fischer, der Kulturreferent des Arbeiterwillens, trat wieder als leidenschaftlicher Fürsprecher der Sezessionisten auf, wobei er ihre Arbeiten von seiner weltanschaulichen politischen Position aus interpretierte.

Fischer hob in seiner Besprechung besonders die Arbeiten von Wilhelm Thöny, Hans Mauracher, Axl Leskoschek, Fritz Silberbauer und Erich Hönig hervor, die seiner Meinung nach am stärksten europäisches Gepräge aufzuweisen hätten. Thöny rechnete er zu den bedeutendsten lebenden Malern überhaupt.

Nicht nur Ernst Fischer meinte, dass die Kunst der Sezessionisten am ehesten den sozialistischen Ideen Ausdruck verleihen könnte. So hatte 1926 auch die Kammer für Arbeiter und Angestellte in Graz den Künstlern der Sezession, vor allem Silberbauer, Schmidtbauer und Wickenburg, einen großen Auftrag über fünfundzwanzig Bildwerke zur Ausgestaltung ihres neuerbauten Kammergebäudes übergeben.

Neben den künstlerischen Erfolgen, welche die Sezession 1926 verbuchen konnte, gelang es ihr auch im gesellschaftlichen Bereich immer weiter ins Zentrum zu rücken. Seit dem Frühjahr 1926 waren sie nämlich auch mit einigen Vorträgen und Musikabenden an die Öffentlichkeit getreten. Ein besonderes gesellschaftliches Ereignis war auch das erste von der Sezession veranstaltete Faschingsfest, das im Februar desselben Jahres unter dem Namen Piperipi-Redoute im Hotel Wiesler stattfand.

All diese Erfolge schlugen sich natürlich auch in der Mitgliederzahl nieder. 1924 gehörten insgesamt 30 ausübende Mitglieder und Förderer dem Verein an, 1926 waren es bereits 221.

1926 erfolgte auch eine endgültige Loslösung der Sezession vom Kunstverein, wobei jedoch beide Vereine sich noch weiter freundschaftlich verbunden blieben.

Obwohl sich bereits 1927 jene kulturreformatorischen Strömungen, welche eine Rückbesinnung auf die eigene Tradition forderten, auch im steirischen Kunstleben, vor allem in der Kunstkritik, bemerkbar machten, blieb die Sezession Graz weiterhin für internationale Tendenzen aufgeschlossen. Die Sezession sah es vielmehr sogar als ihre Pflicht an, neue künstlerische Richtungen auch in Graz vorzustellen.

In der Vereinsausstellung 1927 setzte sie sich mit damals allgemein aktuellen Themen innerhalb des zeitgenössischen Kunstschaffens auseinander. Wie man erklärte, wollte man dadurch den Kontakt zwischen Künstlerschaft und Publikum wieder verbessern, der sich durch die wirtschaftliche Lage unwillkürlich gelockert hatte.

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Und es hätte alles keinen Sinn, hätte man nicht wenigstens die Unendlichkeit vor sich.

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last revision: Fri Dec 23 18:00:00 2016 ( )