Geboren in Judenburg. Als Baumeister von Beruf, hat er mit seinen Bildern fast jede Ausstellung der Sezession Graz seit 1946 beschickt. Die Kunstmedaille der Stadt Graz erhielt er 1957 und beim Grafik-Wettbewerb in Innsbruck 1958 den Preis des Landes Steiermark. Ausstellungen in vielen Städten bis Istanbul und Ankara hat er beschickt, auch ein Kunstkalender der Vereinigten Edelstahlwerke von 1977 wurde mit Arbeiten von ihm und seiner Frau Edith gestaltet.
Seit dem Jahr 1959 überträgt er die Farbe von seinen geschnittenen Steinen auch auf die Leinwand und es sind so zahlreiche Steinschnittbilder neben seinen Ölbildern entstanden. Seine regelmäßigen Reisen durch Europa und auch ein Südamerikabesuch wirkten sehr anregend auf sein unermüdliches Schaffen.
Architekt, Stadtbaumeister, und vor allem ein unvergleichlicher Künstler, der sich und seiner Arbeit treu geblieben ist und wie kein anderer mit Judenburg in Verbindung gebracht wird: Herbert Felice. Am Pfingstmontag verstarb er im 91. Lebensjahr.
Seine Schaffenskraft hatte sich Herbert Felice fast bis zuletzt erhalten, sein 90. Geburtstag im vergangenen Jahr war Anlaß für Ausstellungen und Würdigungen. Atmosphäre, subtile Farbigkeit, prachtvolle und symbolträchtige Kompositionen prägten seine Arbeiten. Unverwechselbar machte ihn die von ihm entwickelte Technik des Steinschnittes.
Den Judenburger Gemeinderat erreichte gestern nachmittag die Nachricht seines Todes just wenige Minuten, nachdem die Annahme einer Stiftung einstimmig beschlossen worden war. Der Künstler wollte, daß sein Gesamtwerk als Stiftung der Stadtgemeinde Judenburg übertragen wird, wie er Vizebürgermeisterin Grete Gruber anvertraut hatte. Gespräche mit der Familie und dem Anwalt diesbezüglich haben bereits stattgefunden.
Gleichzeitig mit dem Werk Herbert Felices übernimmt die Stadt große Verantwortung. Die Stiftung ist sehr umfangreich und soll nach dem Wunsch des nunmehr Verstorbenen nicht zerstückelt werden. In Judenburg existieren weder eine Galerie noch ein Gebäude, in dem das Gesamtwerk ständig präsentiert werden könnte.
Bürgermeister Peter Schlacher ist dennoch überzeugt, eine Lösung zu finden, die Felices Bilder nicht irgendeinem Kellerdasein überläßt. Womöglich sollen Zyklen und Bilder einzelner Schaffensperioden wechselnd der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.