Ernst Paar studierte als Werkstudent in Stuttgart und zwei Jahre an der Academie Julian in Paris. 1933 zog er nach Wien und arbeitete in seinem Brotberuf als Grafiker. Gleichzeitig machte er sich als Mitglied der Sezession Graz und des Hagenbundes in Wien mit kubistischen und neusachlichen Bildern einen Namen. Nach dem Aufstand des sozialdemokratischen Schutzbundes im Februar 1934 verkehrte er im widerständigen Kreis um den steirischen Architekten Franz Schacherl in Wien. Er war Mitglied der Hängekommission im Hagenbund und versuchte vergeblich, eine Ausstellung der Sezession Graz im Hagenbund zu organisieren.
Während der NS-Diktatur wurde er als Gebrauchsgrafiker dienstverpflichtet. Trotzdem arbeitete er weiterhin auch als freischaffender Künstler und leistete kulturellen Widerstand durch die Fortsetzung seiner modernen Malweise. Er konnte nur einmal (1942) ausstellen, doch diese Ausstellung wurde von den Machthabern wegen stilistischer Abweichungen in Richtung entarteter Kunst
vorzeitig geschlossen. 1943 musste er zur Wehrmacht einrücken. Im Kalten Krieg
(1948) wurde er als Assistent an der Akademie für angewandte Kunst in Wien entlassen, da er eine regierungskritische Karikatur veröffentlicht hatte. 1951 war er Vizepräsident der Künstlergruppe Der Kreis
, dem neben dem ART-CLUB wichtigsten international orientierten Künstlerverein in Wien.